Fahrradabstellanlagen intelligent und professionell planen
Seit über 20 Jahren vertreibt die STEIN HGS Ausstattung rund um das Thema Fahrradmobilität. Angefangen mit einzelnen Fahrradständern und Anlehnbügeln, später wuchs unser Angebot um Fahrradboxen und Doppelstockparker bis hin zu Komplettlösungen inklusive Überdachung und weiterer Ausstattung an. Dabei entwickeln wir unser Sortiment stets weiter, sodass wir neue Trends wie z. B. Fat- und E-Bikes nicht nur mitgehen, sondern – dank unserer innovativen Produkte – sogar mitgestalten.
Das erwartet Sie:
- Wo soll ich meinen Fahrradständer aufstellen?
- Wie viele Einstellplätze benötige ich?
- Wie viel Fläche benötige ich für meine Fahrradabstellanlage?
- Ich habe zu wenig Platz, und nun?
- Welcher Fahrradständer ist der richtige für mich?
- Fahrradabstellanlagen nach ADFC-Richtlinien Welche zusätzliche Ausstattung ist sinnvoll?
- Welche Genehmigungen und rechtliche Rahmenbedingungen muss ich beachten?
Wo soll ich meinen Fahrradständer aufstellen?
Je kurzfristiger das Abstellen des Fahrrads geplant ist, desto näher am Ziel sollte der Standort des Fahrradständers liegen. Denn niemand möchte für einen schnellen Einkauf viele Meter zum Geschäft laufen. In solchen Fällen wird das Abstellen des Fahrrads an der Hauswand attraktiver sein als ein gut gepflegter Fahrradständer. Bei Langzeitparkern kann das jedoch anders aussehen. Belasse ich meinen teuren Drahtesel über mehrere Stunden an einem fremden Ort, möchte ich ihn wohlbehütet wissen. Ein paar Meter zusätzlichen Fußweg nehme ich dann gerne in Kauf. Doch was nützt der perfekte Fahrradständer, wenn ihn keiner findet? Die gute Auffindbarkeit, sowie barrierefreie Erreichbarkeit sind ein entscheidender Erfolgsfaktor. Durch Hinweisschilder sollten Sie den Radfahrern den richtigen Weg zur Abstellmöglichkeit aufzeigen – am besten, ohne lange Treppen oder Umwege in Kauf nehmen zu müssen.
Bei Abstellanlagen in Gebäuden sollten die Durchgänge und Türen breit genug sein, um bequem samt Fahrrad hindurchzukommen. Türen rasten beim vollständigen Öffnen am besten automatisch ein.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Einsehbarkeit des Abstellplatzes. Sowohl in Sachen Diebstahlschutz aber auch in puncto persönliche Sicherheit ist ein öffentlich einsehbarer Ort einer dunklen, abgelegenen Gasse vorzuziehen. Der ideale Standort für eine Fahrradabstellanlage muss auch ausreichend Platz für die zu erwartenden Fahrräder bieten (hierzu weiter unten mehr). Hier wird es oftmals knifflig. Ein paar clevere Tipps, die helfen Platz zu schaffen, finden Sie in den folgenden Abschnitten.
Zu guter Letzt sollte auch der Untergrund beachtet werden. Eine feste, trockene Fläche ist stets einem sandigen, schmutzigen Untergrund vorzuziehen. Auch Regenwasser muss gut abfließen können, ohne die gesamte Abstellanlage in einen See zu verwandeln.
Wir fassen die wichtigsten Punkte noch einmal für Sie zusammen:
- Zielnaher Standort, um lange Fußwege zu vermeiden
- Gut auffindbar, z. B. durch Hinweisschilder. Denn nur was gefunden wird, kann genutzt werden.
- Barrierefreier Zugang. Lange Treppen schrecken Radfahrer ab.
- Gute insehbarkeit der Fahrradständer für mehr Sicherheit durch soziale Kontrolle
- Fester Untergrund, damit Regenwasser gut abfließen kann
- Bei Abstellanlagen im Innenraum: leicht zugänglich, breite Türen mit Einrastfunktion
Diese Punkte zeigen eine Idealisierung des Standorts für Ihre Fahrradabstellanlage. Die Gegebenheiten vor Ort sind immer individuell und entsprechen selten einem Ideal. Doch auch kleine Defizite lassen sich mit der richtigen Planung gut kompensieren, sodass die Fahrradabstellanlage gut angenommen wird. Im Folgenden geben wir Ihnen weitere wichtige Hinweise zur richtigen Planung.
Welcher Fahrradständer ist der richtige für mich?
Die Modellauswahl an Fahrradständern ist schier überwältigend. Soll es ein Anlehnbügel, Einzelparker oder eine Reihenanlage werden? Welche Vorteile bieten Schräghochparker? Und was sind eigentlich Fahrrad-Karussells? Pauschale Antworten, welcher Fahrradständer der richtige ist, sind in den meisten Fällen schwer zu treffen, da die Anforderung oft individueller Natur ist.
Entscheidungskriterien für einen Fahrradständer können sein:
- Art der einzustellenden Fahrräder (Cityräder, E-Bikes, Pedelecs, Mountainbikes, Rennräder, etc.)
- Besondere Anforderungen an die Standfestigkeit, z. B. beim Be- und Entladen vor Geschäften oder dort, wo Eltern ihre Kinder in einen Fahrrad-Kindersitz setzen
- einfaches und selbsterklärendes System bei wechselnden Benutzern oder großen Abstellanlagen
- Besondere Designansprüche, z. B. farbliche Beschichtungen in den Firmen-Farben
- Art der Diebstahlsicherung, am Vorderreifen für Kurzzeitparker oder hohe Sicherungsmöglichkeit am Rahmen für Langzeitparker und bei erhöhter Diebstahlwahrscheinlichkeit
- Verfügbarer Platz
- Vorhandenes Budget
Queraufstellung mit Tief-Tief-Anordnung
Queraufstellung mit Hoch-Tief-Anordnung
Fahrradabstellanlage mit Anlehnbügeln
Was den Platzbedarf angeht, haben Anlehnbügel ähnliche Anforderungen, wie Reihenanlagen. Der Vorteil: Die Reifenbreite der einzustellenden Fahrräder ist hier unerheblich. Außerdem lassen sich die Fahrräder am Rahmen anschließen, was den Diebstahlschutz deutlich erhöht. Denn das einfache Anschließen des Vorderrades kann gerade bei Schnellspannverschlüssen zu bösen Überraschungen führe, wenn der einst so stolze Fahrradbesitzer nur noch einen Vorderreifen am Schloss vorfindet. Zudem können pro Anlehnbügel immer zwei Fahrräder abgestellt werden.
Die Anlehnbügel, auch Bügelparker genannt, gibt es in zahllosen Designs und farblichen Varianten, sodass für nahezu jeden Geschmack und das perfekte Modell gefunden werden sollte.
Ein besonders beliebtes Modell ist der Kreuzberger Bügel, ein Anlehnbügel mit einem zweiten Querholm. Er bietet großen sowie kleinen Fahrrädern ausreichend Halt und Möglichkeiten, ein stabiles Schloss zu befestigen. Der Kreuzberger Bügel ist ca. 1,20 m hoch und entspricht in seiner Form einem umgedrehten „U“. Diese Form dient der Vermeidung von Schäden an der Fahrradfelge und begünstigt das platzsparende Abstellen der Fahrräder.
Schrägaufstellung mit Tief-Tief-Anordnung
Schrägaufstellung mit Hoch-Tief-Anordnung
Fahrradüberlappung
Spezielle Varianten von Fahrradständern für noch mehr Platzersparnis
Neben den o. g. Varianten von Fahrradständern, gibt es noch viele weitere Arten von Fahrradständern, von denen wir Ihnen im Folgenden die besten Lösungen vorstellen.
Senkrechtaufstellung in Reihe (Velow-Up)
Ein Fahrradlift, auch Senkrecht-Parker genannt, parkt die Räder im 90° Winkel zur Wand. Dabei erfolgt das Hochziehen des Fahrrades mühelos durch ein Gasdruckfeder-System. So eignet sich dieser Senkrecht-Parker auch für Personen mit weniger Kraft in den Armen, wie z. B. Kinder oder Senioren. Durch das vertikale Abstellen der Räder kann eine Platzersparnis von 40 %, im Gegensatz zur stehenden Aufstellung erzielt werden.
Schräg-Hoch-Parker (45° zur Wand)
Beim Schräg-Hoch-Parker werden die Fahrräder zum Abstellen in eine Führungsschiene eingeführt und so lange hochgeschoben, bis das Hinterrad Halt in der Kufe findet und das Fahrrad so kippsicher stabilisiert. Durch den Winkel der Führungsschiene von 45° wird so erheblich weniger Platz benötigt. Einige Modelle sind direkt mit einem Dach ausgestattet, sodass die Räder auch vor Regen geschützt sind.
Eine Weiterentwicklung des Senkrecht-Parkers stellt das Fahrrad-Karussell dar. Was so lustig klingt ist eine clevere Lösung, um auf engstem Raum eine Vielzahl an Rädern unterzubringen. Durch das vertikale Parken der Räder wird der Platzbedarf pro Rad bestmöglich reduziert. Integrierte Liftfunktionen lassen das Aufhängen des Rades kraftschonend und spielend einfach werden. Die drehbare Mittelstange optimiert den Platzbedarf noch weiter und gibt diesen Modellen den Namen, der eher an den Hamburger DOM, als an einen Fahrradständer denken lässt. In Hamburg bietet diese Variante des Fahrradständers (Hamburger Fahrradhäuschen) in dicht besiedelten Stadtteilen die perfekte Parkmöglichkeit für Anwohner und allzeit ein komfortables Dach überm Sattel – oder wie man Norddeutsch sagt: Een Dack over de Sadel.
Doppelstockparker
Doppelstockparker gehen noch einen Schritt weiter, genau genommen sogar höher. Wie der Name es vermuten lässt, werden die Fahrräder in zwei Ebenen abgestellt. Gasdruckfedern erleichtern hierbei das Einstellen in die obere Etage.
Fahrradgarage
Eine echte Besonderheit im Bereich der Fahrradständer stellen Fahrradgaragen dar. Sie bieten einen Abstellplatz und schützen die Räder gleichzeitig vor Witterungseinflüssen, Diebstahl und Vandalismus. Die abschließbaren Boxen bieten zudem Platz, Equipment wie Helm, Handschuhe und Co. unterzubringen. An manchen Bahnhöfen in Deutschland kann man bereits Fahrradboxen mieten.
So verführerisch die platzsparenden Lösungen auf den ersten Blick auch sein mögen, ist dennoch zu beachten, dass die Anschaffungskosten mitunter deutlich höher ausfallen können. Daher ist es empfehlenswert, vorab zu prüfen, ob nicht doch mehr Platz zur Verfügung stehen könnte, beispielsweise durch die Umstrukturierung des vorhandenen Geländes.
Wie viele Einstellplätze benötigt meine Fahrradabstellanlage?
Wenn die Entscheidung gefallen ist, dass ein Abstellplatz für Fahrräder eingerichtet werden soll, stellt sich meistens die Frage, wie viele Stellplätze überhaupt benötigt werden. Einige grobe Richtwerte haben wir für Sie zusammengestellt. Die individuellen Gegebenheiten müssen auch hier berücksichtigt werden. Wenn es z. B. in einer Stadt besonders viele Studenten und somit auch Radfahrer gibt, sollten ein paar Stellplätze mehr eingeplant werden. Bestehen Zweifel zu der rechnerisch ermittelten Anzahl an Stellplätzen, kann eine Zählung Sicherheit verschaffen. Ideale Bedingungen für eine Zählung sind an Werktagen im Juni oder September bei trockenem Wetter zu erwarten. Die Zählung sollte zwischen 9 und 15 Uhr stattfinden, außer die Stoßzeiten weichen erfahrungsgemäß hiervon ab.
Eine grobe Übersicht, wie viele Stellplätze je nach Aufstellort benötigt werden, zeigt diese Aufstellung:
Arbeiten und Verwalten | Anzahl Stellplätze |
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Büro- und Verwaltungsgebäude | 1 je 100m² Brutto Grundfläche |
Gebäude > 4000 m² Bürogeschossfläche | 1 je 200m² Brutto Grundfläche |
Unternehmen | 0,3 je Mitarbeiter |
Öffentliche Einrichtungen | Anzahl Stellplätze |
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Kindergärten, Kindertagesstätten | 1 je Gruppenraum |
Tageseinrichtungen | 1 je 100m² Brutto Grundfläche |
Krankenanstalten | 1 je 20 Betten |
Wohnen & Übernachten | Anzahl Stellplätze |
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Gebäude mit mehreren Wohneinheiten | 2 je Wohnung |
Wohnungen | 1 je 30m² Grundfläche |
Studenten-, Arbeitnehmer-, Kinder-, Schüler- und Jugendwohnheim | 1 je 2 Betten |
Altenwohnheime | 1 je 10 Betten |
Beherbergungsstätten (z.B. Hotels, Pensionen, Kurheime) | 1 je 10 Gästezimmer |
Jugendherbergen | 1 je 5 Betten |
Jugendfreizeitheime | 1 je 3 Besucher |
Handel & Gastro | Anzahl Stellplätze |
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Verkaufsstätten des täglichen Bedarfs (z.B. Läden, Warenhäuser, Verbrauchermärkte, Geschäftshäuser), Spiel- und Automatenhalle | 1 je 100m² Brutto Grundfläche |
Geschäfte | 1 je 25m² Verkaufsfläche |
Großflächiger Einzelhandel (z.B. Läden, Warenhäuser, Verbrauchermärkte, Geschäftshäuser), Spiel- und Automatenhalle | 1 je 150m² Brutto Grundfläche |
Einkaufszentren | 1 je 80m² Verkaufsfläche |
Handwerks- und Industriebetriebe, Verkaufsaustellungs- und Verkaufsflächen | 1 je 200m² Brutto Grundfläche |
Büroartige Dienstleistung, Arztpraxis | 0,2 je zeitgleich anwesender Klient |
Gaststätten, Cafés, Restaurants | 1 je 10 Sitzplätze |
Biergärten | 1 je 2 Sitzplätze |
Innerörtliche Gaststätte | 1 je 7 Sitzplätze |
Hochschulmensen | 0,3 je Sitzplatz |
Veranstaltungen & Sport | Anzahl Stellplätze |
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Theater, Konzerthäuser, Kinos, Vortragssäle, Mehrzweckhallen, Kirchen | 1 je 20 Sitz- und Stehplätze |
Museen und Ausstellungsgebäude | 1 je 100m² Ausstellungsfläche |
Örtliche Sportstätten | 1 je 20 Besucher |
Sportplätze, Sporthalle, Hallenbäder | 0,5 je Kleiderablage |
Überörtliche Sportstätten (z.B. Sportstadien) | 1 je 50 Besucher |
Überörtliche Versammlungsstätten | 1 je 20 Besucherplätze |
Bildungseinrichtungen | Anzahl Stellplätze |
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Grundschulen | 1 je 5 Schüler |
Sonstige allgemeinbildende Schulen | 1 je 3 Schüler/ 0,7 je Ausbildungsplatz |
Hoch- und Berufsschulen | 1 je 5 Ausbildungsplätze |
Volkshochschulen | 0,5 je Ausbildungsplatz |
Hörsaalgebäude | 0,7 je Ausbildungsplatz |
Bibliotheken | 1 je 40m² |
Welche zusätzliche Ausstattung für meine Fahrradabstellanlage ist sinnvoll?
Gerade Langzeitparker wissen eine gute Ausstattung bei Fahrradabstellanlagen zu schätzen. Für eine gute Unterbringung des Fahrrades für einen längeren Zeitraum nimmt man, wenn nötig, auch einen etwas längeren Fußweg in Kauf.
- Ganz vorne bei den Zusatzausstattungen von Fahrradständern steht das Thema Überdachung, bzw. Unterstand. Ein Dach schützt das Fahrrad vor den schädlichen Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee und Sonne. Zusätzlich erhöht ein Dach den Komfort beim Abstellen des Fahrrads. Seitliche Wände bieten angenehmen Schutz vor Wind. Ein wahres Highlight ist ein überdachter Zugang vom Fahrradständer bis zu der Eingangstür.
- Eine gute Beleuchtung sollte nach Möglichkeit jeder Fahrradabstellplatz aufweisen. Das erhöht die Auffindbarkeit auch zu späterer Stunde, erhöht den Komfort und die Sicherheit des Stellplatzes.
- Abfallbehälter sind ein ähnliches Must-Have im Bereich von größeren Abstellanlagen. Dies schont nicht nur die Umwelt vor Verschmutzung, sondern erhöht auch die Akzeptanz der Fahrradständer. Denn wer möchte schon sein Fahrrad in eine vermüllte Ecke stellen? Abfallbehälter mit selbstlöschenden Aschern bieten auch den Rauchern eine gute Möglichkeit, Zigarettenstummel ordnungsgemäß zu entsorgen, anstatt sie achtlos auf den Boden zu werfen.
- Schilder können zum einen auf das Vorhandensein der Fahrradständer hinweisen, wenn diese etwas versteckter zu finden sind. Zum anderen können Sie aber auch Regeln oder gar Hinweise zur Benutzung vermitteln. Gerade bei komplexer anmutenden Fahrradständern wie den Doppelstockparkern kann eine Erklärung hilfreich sein.
- Ladestationen für E-Bikes immer mehr gefragt. Bequem während des Museumsbesuches den Akku aufladen und danach mit frischer Kraft weiterfahren. Touristenziele können so an Attraktivität gewinnen.
Specials fürs Fahrrad
Wer seinen radelnden Gästen etwas Besonderes bieten möchte, kann sich Gedanken über Pumpstationen, Reparaturbereiche oder Waschstationen machen. Gerade für den touristischen Bereich, aber auch in Wohnanlagen wird ein solches Serviceangebot mit großer Freude angenommen und trägt mit Sicherheit zu einer positiven Mundpropaganda bei.
Rechte und Pflichten für Fahrradabstellanlagen
Brauche ich eine Baugenehmigung für meine Fahrradüberdachung?
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Leider ist bei der Frage nach der Notwendigkeit einer Baugenehmigung kein pauschales Ja oder Nein möglich. Das typische „Es kommt darauf an...“ trifft hier eher zu. Im Wesentlichen gibt es vier Entscheidungskriterien, die bestimmen, ob eine Genehmigung vom Bauamt erforderlich ist oder nicht:
- Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes
- Abmessungen der Überdachung/Fahrradgarage
- Hauptnutzen des Unterstandes
- Standort, insbesondere Entfernung zum Nachbarn
Beispielsweise ist ein Unterstand von bis zu 75 m³ in Bayern genehmigungsfrei, während in Sachsen jeder Unterstand ab 10 m³ schon einer Genehmigung des Bauamts bedarf. Dieses Beispiel zeigt in aller Deutlichkeit, wie groß die Unterschiede in den einzelnen Bundesländern sind. Daher gilt die dringende Empfehlung, sich beim zuständigen Bauamt zu erkundigen. Und dies am besten vor dem Aufbau, denn ansonsten kann der teure Unterstand im schlimmsten Fall wieder abgerissen werden.
Einen Überblick über die Kriterien der einzelnen Bundesländer finden Sie u. a. auf der Website www.bauordnungen.de
Darf ich den Hinterhof für eine Fahrradgarage nutzen?
So verführerisch der Gedanke sein mag, den leicht zugänglichen Hinterhof zum Aufstellen einer Fahrradbox zu nutzen, ist auch hier Vorsicht geboten. Ohne die Zustimmung des Vermieters und/oder den Nachbarn kann es schnell zu Streitigkeiten kommen, was durchaus mit Abriss, Anwalts- und Gerichtskosten enden kann.
Doch es gibt auch gute Nachrichten für Radfahrer! Gemäß der Stellplatzverordnung sind in nahezu allen Bundesländern für größere und insbesondere für neue Wohngebäude Fahrradabstellplätze vorgeschrieben. Aber auch hier schwankt die notwendige Ausgestaltung der Abstellplätze.
Muss ich bei verfahrensfreien Bauvorhaben auch etwas beachten?
Auch bei verfahrensfreien Bauvorhaben müssen einige Eckdaten beachtet werden. So gilt beispielsweise immer noch der Bebauungsplan der jeweiligen Gemeinde. Dies kann den Abstand zum Nachbarn betreffen, aber auch die optische Ausgestaltung ist in manchen Gemeinden strengen Auflagen unterworfen. Da Bebauungspläne mitunter lang und komplex geschrieben sind, verhilft ein Anruf bei der zuständigen Baubehörde oder Gemeinde zu einer schnellen und klaren Auskunft.