Rammschutzbügel
Warum braucht man einen Rammschutzbügel?
Überall dort wo Gabelstapler, Hubwagen oder auch LKWs fahren kann es zu Anfahrschäden kommen. Wertvolle Maschinen müssen vor solchen Beschädigungen geschützt werden. Denn ein Schaden an einer Produktionsmaschine kann extreme Reparatur- und Ausfallkosten verursachen. Der richtige Schutzbügel verhindert solche Kosten. Ebenso muss ein Gebäude an stark frequentierten Bereichen vor Anfahrschäden geschützt werden. Hier stellen insbesondere Säulen, Ecken und Tore einen häufig zu schützenden Bereich dar.
Unfallverhütung durch Sicherheitsbügel
Gemäß einer Statistik der DGUV sind 2016 circa 33.868 Arbeitsunfälle im Zusammenhang mit Flurförderzeugen und Materialtransportwagen erfolgt. Bedingt durch einen stets vorhandenen Zeitdruck können aufgrund von Unachtsamkeiten beim Be- und Entladen oder beim Transportieren von Gütern schnell Unfälle passieren. Hierbei sind insbesondere Personenschäden die schwerwiegendsten Unfälle, die bestmöglich vermieden werden müssen. Dies kann beispielsweise durch eine klare Trennung von Fuß- und Verkehrswegen durch Schutzbügel erfolgen. Die schwarz-gelbe Kennzeichnung hilft zusätzlich, um die optische Trennung zu unterstützen und die Achtsamkeit der Fahrzeugführer zu erhöhen. Auch ungeschützte Hochregale stellen eine Gefahr für die Mitarbeiter dar. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Einsturz der Regale oder Herunterfallen der verstauten Waren kommen. Das Sichern der Regale mithilfe von Sicherheitsbügeln kann diese gefährlichen Arbeitsunfälle verhindern.
Welche Vorschriften sind zu beachten?
Zahlreiche Vorschriften behandeln das Thema Arbeitssicherheit und Unfallverhütung. Es gilt zu handeln bevor überhaupt etwas passiert. Denn nebst der Tatsache, dass ohne eine ausreichende Sicherung Menschenleben gefährdet werden, muss im Nachgang eines Unfalls auch gegenüber der Versicherung und Berufsgenossenschaft Stellung bezogen werden. Die „Grundsätze der Prävention“ (BGR A1 bzw. GUV-V A1) besagen, dass jeder Arbeitgeber dazu verpflichtet ist eine Gefährdungsbeurteilung vorzunehmen. Diese Gefährdungsbeurteilung ist ebenfalls ein zentraler Bestandteil des Arbeitsschutzgesetzes. Die Ermittlung und Beurteilung der jeweiligen Gefährdungen hat der Arbeitgeber vorzunehmen. Es werden auch mögliche Ursachen und Gegenstände der Gefahren konkretisiert. Die Gefährdungsbeurteilung, deren Ergebnis, sowie die daraus resultierenden Arbeitsschutzmaßnahmen, zum Beispiel mithilfe von Sicherheitsbügeln, sind zu dokumentieren.
Die gelb-schwarze Kennzeichnung von dauerhaften Hindernissen und Gefahrenquellen ist in der Unfallverhütungsvorschrift „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz“ (BGV A8), sowie in der ASR A1.3/5.2 festgelegt. Dementsprechend ist die schwarz-gelbe Farbe der Rammschutzbügel einzuhalten.
Neben den Bereichen Arbeitssicherheit und Unfallverhütung müssen auch bauliche Vorschriften eingehalten werden. Im Extremfall kann das Beschädigen von beispielsweise tragenden Säulen die bauliche Stabilität des gesamten Gebäudes beeinflussen. Entsprechende Bauvorschriften schreiben auch aus diesem Grund einen richtig dimensionierten Rammschutz vor.
Welchen Schutzbügel brauche ich?
Abhängig davon welche Flurförderzeuge oder weitere Transportmittel auf dem Betriebsgelände fahren, muss der Rammschutzbügel gewählt werden. Pauschal lässt sich sagen: Umso schwerer und schneller ein Fahrzeug ist, desto stabiler muss der Rammschutzbügel sein. Für den Außenbereich ist darüber hinaus verzinkter Stahl notwendig, da es ansonsten zu Rostbildung kommt, die wiederum langfristig die Stabilität des Rammschutzes gefährdet.
Der Rohrdurchmesser der Schutzbügel bestimmt deren Stabilität maßgeblich. Ein schlankes Design mit beispielsweise einem Rohrdurchmesser von 48 mm kann leichtere Anfahrschäden hervorragend verhindern. Sind jedoch große, schwere und/oder schnelle Fahrzeuge auf dem Betriebsgelände unterwegs muss der Rohrdurchmesser der Schutzbügel entsprechend angepasst werden. Ein Durchmesser von 108 mm hält auch starken Kräften stand und schützt empfindliche Einrichtungen zuverlässig.
Neben dem Durchmesser des Stahlrohres muss die Höhe und die Breite des Sicherheitsbügels den örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Die richtigen Maße resultieren zum einen aus den Maßen des zu schützenden Bereiches, zum anderen aber auch aus den Eckdaten von den verwendeten Flurförderzeugen.
Besondere Eigenschaften bei Sicherheitsbügeln kann ein Unterfahrschutz sein, oder dass der Bügel neigbar ist. Der Unterfahrschutz kommt hauptsächlich dort zum Einsatz, wo Gabelstapler fahren. Der Unterfahrschutz ist ein durchgehendes, entsprechend starkes Stahlblech zwischen den Pfosten des Bügels. Es verhindert das Einfädeln der Staplergabeln in Regale oder andere schützenswerte Einrichtungen. Auch die Füße und Knöchel der Mitarbeiter werden durch einen Unterfahrschutz geschützt.
Eine andere Besonderheit sind neigbare Schutzbügel. Sie haben den speziellen Vorteil, dass sie die auftretenden Kräfte zum Teil absorbieren und so Anfahrschäden auch an den Flurförderzeugen selbst deutlich verringern können. Dank eines dauerelastischen PU-Elements, welches zwischen Schutzbügel und Boden befestigt wird, kann der Bügel sich beim Anfahren neigen. Der Stoß wird dadurch ebenso für den Staplerfahrer abgemildert und verursacht weniger Verletzungen. Durch diese elastischen Elemente können Kosten durch Anfahrschäden deutlich reduziert werden. Denn auch ein beschädigter Gabelstapler muss repariert oder ersetzt werden. Die Kräfte, die auf den Boden wirken werden ebenfalls reduziert, einer Beschädigung der Beton- oder Asphaltdecke wird entgegengewirkt.
Wie montiert man einen Rammschutzbügel?
Nachdem der richtige Rammschutz ausgewählt wurde, muss dieser korrekt montiert werden. Nur so kann sich die volle Schutzwirkung entfalten. Um die Rammschutzbügel zu montieren, kann man zwischen aufdübeln und einbetonieren wählen. Der vorhandene Untergrund spielt dabei die entscheidende Rolle. Ein fester, ebener Betonuntergrund kann gut genutzt werden um den Rammschutzbügel mit Schrauben und Dübeln zu befestigen. Hierbei ist dringend auf die Kompatibilität der Schrauben und Dübel zu dem Schutzbügel, aber auch zu dem Untergrund zu beachten. Ebenso sollte der Boden zunächst auf Risse, Beschädigungen oder alte Bohrlöcher hin untersucht werden. Nur ein einwandfreier Boden kann ausreichenden Halt für die Sicherheitsbügel bieten. Befestigungssets, die neben den Schrauben und Dübeln auch einen Kleber beinhalten bieten einen besonders hohen Halt. Diese Klebeanker sind vorrangig bei der Montage auf Asphaltböden zu empfehlen. Die potentiell auftretenden Kräfte eines Anfahrunfalles spielen bei der Wahl der Montageart ebenfalls eine Rolle. Bei sehr hohen Kräften muss die Stabilität des Untergrundes gewährleisten, dass der Schutzbügel im Falle eines Auffahrunfalls nicht aus dem Boden gerissen wird. Ist der Untergrund weniger stabil als erforderlich, sollte der Schutzbügel einbetoniert werden. Beim Einbetonieren ist auf die Herstellerangaben für die Größe des Fundaments zu achten. Soll der Schutzbügel im Freien verwendet werden, muss das Fundament zudem frostsicher sein. Die Frostgrenze der Böden liegt in den meisten Gebieten bei circa 80 cm, jedoch sind auch die jeweiligen Bodenverhältnisse zu beachten. Auf Pflastersteinen sollte die Montage des Sicherheitsbügels nicht durch Verschrauben erfolgen. Denn bei einem Auffahrunfall können die einzelnen Pflastersteine herausgehebelt werden und die Schutzwirkung des Bügels geht verloren. Bei neigbaren Sicherheitsbügeln ist beim Montieren zusätzlich auf einen ausreichenden Abstand zu dem empfindlichen Bereich zu achten.
Praktisches Zubehör für Rammschutzbügel:
- Montagezubehör zum Aufdübeln: Spezialdübel mit Schraube
- Montagezubehör für Betonböden: Durchsteckanker
- Befestigungsset für Rammschutz inkl. Kleber